Ungenügende Ammoniak-Massnahmen
Ammoniak ist eine Stickstoffverbindung und stammt im Wesentlichen aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Vom Tier gelangt er durch rülpsen und pupsen in die Luft, und von dort flächendeckend auf die Vegetation und den Boden. Hier wirkt er als Pflanzennährstoff. Für natürlicherweise nährstoffarme Lebensräume – Hoch- und Flachmoore, Trockenwiesen und Wälder – ist dies negativ: Sie erhalten bei uns aus der Luft flächendeckend das Doppelte des Stickstoffs, den sie verkraften können. Dadurch nimmt die Artenvielfalt ab. Der Kanton Zürich bemüht sich deshalb mit einem "Massnahmenplan Ammoniak", die Ammoniakemissionen zu reduzieren.
Ungenügende Ammoniak-Massnahmen
Im Fokus stehen technische und betriebliche Massnahmen, die aber das Problem auch dann nicht annähernd lösen, wenn alle zusammen umgesetzt werden. Umso unverständlicher ist, dass die wichtigste Massnahme partout nicht ergriffen werden soll: Die standortangepasste Tierhaltung.
Gemeint ist damit, dass auf einem Betrieb nur so viele Nutztiere leben sollen, wie Futter auf Graslandflächen für sie vorhanden ist. Heute ist das ganz anders: Nicht nur auf Grasland, sondern auch auf 40 % der Zürcher Ackerflächen wird Futter für Tiere produziert; und darüber hinaus werden schweizweit noch 1.25 Mio. Tonnen Futtermittel aus dem Ausland importiert. Nur so ist der sehr hohe Tierbestand – mit den entsprechend überhöhten Ammoniakemissionen – überhaupt möglich.
Setzen wir auf standortangepasste Tierhaltung, reduzieren wir die Ammoniakemissionen automatisch. Und darüber hinaus werden Tausende Hektaren Ackerland frei, auf denen pflanzliche Lebensmittel für Menschen produziert werden können.