Windenergieanlage Andreas Hasler
01.11.2024 Energie

Windenergie: Für einen naturverträglichen Richtplan

Der Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energien bringt Fortschritte für unsere Umwelt. Der Ausbau erneuerbarer Energien muss jedoch mit einer gesteigerten Effizienz und Suffizienz einhergehen und darf nicht auf Kosten unserer Natur und Land-schaft gehen.

Pro Natura Zürich nimmt zur Teilrevision des Richtplans „Energie“ Stellung.

Klima- und Biodiversitätskrise gemeinsam angehen

Wir sind überzeugt, dass die Biodiversitäts- und die Klimakrise nur gemeinsam gelöst werden können. Gerade im Kanton Zürich nimmt die Biodiversität stark und rasch ab, während der Druck durch den Ausbau von Siedlung und Infrastruktur stetig wächst. Deshalb fordern wir, dass der Ausbau von Wind, Wasserkraft und Solaranlagen natur- und landschaftsverträglich erfolgt. So stehen wir beispielsweise einem Ausbau der Wasserkraft am Rheinfall sowie diversen vorgesehenen Eignungsgebieten für Wind sehr kritisch gegenüber.

Die revidierten nationalen Energie-Gesetze, die 2025 in Kraft treten, beschleunigen den Ausbau der Erneuerbaren durch schnellere Bewilligungsverfahren. Gleichzeitig verlangen sie, dass bereits auf Stufe Richtplanung die Interessen des Landschaft- und Biotopschutzes sowie der Walderhaltung ausreichend berücksichtigt werden.

Weitere Abklärungen nötig

Diesen Auftrag hat der Kanton bisher nicht erfüllt, es fehlen wichtige Grundlagen zu geschützten Arten und Lebensräumen. So gibt es aktuell keine verlässlichen Daten zu den Vorkommen von Vögeln und Fledermäusen, obwohl Windenergieanlagen gerade für diese beiden Tiergruppen problematisch sein können. Auch das Interesse der Walderhaltung gewichtete der Kanton bisher kaum.

Angesichts der fehlenden Grundlagen zu Natur- und Landschaftswerten fordern wir, mit der aktuellen Richtplan-Revision die Eignungsgebiete für Wind erst als Zwischenergebnisse einzutragen. Die Zeit für die erforderlichen weiteren Abklärungen bietet die Chance, die Richtplaneinträge mit der aktuell laufenden Fachplanung Ökologische Infrastruktur zu koordinieren. Nur so entstehen Lösungen, die der Biodiversität und dem Klima nützen.

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