Regierungsrat verhindert Naturschutz
Auf der Halbinsel Au bestehen zwei Flachmoore von nationaler Bedeutung mit insgesamt fünf Teilgebieten. Gleichzeitig bestehen dort sechs mit Schadstoffen belastete Auffüllungen auf Flächen, die früher ebenfalls Flachmoor waren. Darin lagern offenbar auch heikle Umweltgifte wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Schwermetalle (z.B. Blei und Arsen); dazu kommen noch weitere unbekannte Stoffe. Sämtliche genannten Flächen liegen innerhalb der kantonalen Naturschutzverordnung Wädenswil. Damit haben dort Massnahmen zugunsten des Natur- und Heimatschutzes Priorität.
Die Baudirektion wollte den belasteten Boden entfernen und die Moore renaturieren. Das ergibt einen dreifachen Gewinn: Die Schadstoffe werden in einer Deponie geordnet und sicher entsorgt; es entsteht dringend benötigter Lebensraum für die spezialisierten Pflanzen und Tiere der Moore; das viel begangene Naherholungsgebiet wird für den Menschen aufgewertet.
Gekostet hätte das Projekt 1.9 Mio. Franken. Das Geld dafür wäre vorhanden: Am 14. Dezember 2020 revidierte der Kantonsrat das Natur- und Heimatschutzfondsgesetz als Gegenvorschlag zur kantonalen Natur-Initiative. Damit stellte er explizit die Mittel für Projekte wie das vorliegende zur Verfügung. Trotzdem bewilligte der Regierungsrat es aber nicht.
Pro Natura Zürich wird sich für die Realisierung des Projektes einsetzen und wieder darüber berichten.